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St. Marien Dom

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Der Fürstenwalder St. Marien Dom von 1446, mehrfach zerstört und wieder aufgebaut, ist ein Wahrzeichen der Stadt.
The St. Mary’s Cathedral, which was built in 1446 and since then destroyed and reconstructed numerous times, is a trademark of Fürstenwalde.

St. Marien Dom von Süden, um 1880 (Bild: Museum Fürstenwalde)

Bischofssitz

 

Der Fürstenwalder St. Marien Dom ist eines der ältesten Bauwerke der Stadt. Mächtig erhebt sich sein 68 Meter hoher, weithin sichtbarer Turm und ist damit ein Wahrzeichen der Stadt. 

Schon um 1230 stand an seiner Stelle ein Vorgängerbau. Um das Jahr 1125 wurde das Bistum Lebus gegründet, benannt nach Lebus, einer Kleinstadt nördlich von Frankfurt (Oder). 1385 verlegte man den Bischofssitz von dort nach Fürstenwalde, wodurch die Stadtpfarrkirche zur Bischofskirche erhoben wurde. Diese wurde 1432 aus Rache durch die Hussiten teilweise zerstört, weil der Lebuser Bischof auf dem Konstanzer Konzil einer von Jan Hus‘ Hauptanklägern war. Dieser wurde dort 1415 zum Tod durch den Scheiterhaufen verurteilt.

Im Jahr 1446 wurde mit dem Neubau einer dreischiffigen gotischen Backsteinhallenkirche begonnen, die 1470 geweiht wurde. Der erste evangelische Gottesdienst fand 1556 statt.

Baugeschichte

 

Nichts blieb dem Fürstenwalder Dom erspart: Ein Blitzschlag vernichtete im Jahr 1576 Turm, Kirchendach und Orgel. 1731 stürzte gar der baufällige Turm ein.

Friedrich II. bewilligte einen bedeutenden Zuschuss für den Neuaufbau des Turms, der 1757 abgeschlossen wurde. 1766 schlug erneut der Blitz ein und beschädigte dabei den Turm und das gotischen Gewölbe so stark, dass der Turm wiederum in neuer, der heutigen, Gestalt erstand, das Gewölbe entfernt und eine barocke, flache Stuckdecke eingezogen wurde.

Eine gründliche Erneuerung erfuhr der Dom von 1908 bis 1910. Dabei wurden auch die alte Gewölbedecke wieder hergestellt und die gotischen Elemente hervorgehoben.

Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der Dom in Schutt und Asche gelegt, wertvolle Ausstattungselemente gingen verloren. Nach dem Krieg baute ihn die Domgemeinde im Wesentlichen bis in die 1970er Jahre wieder auf.

Innenansicht, nach 1910 (Bild: Museum Fürstenwalde)
kriegszerstörter Dom, 1946 (Bild: Museum Fürstenwalde)

Domgemeinde

 

Der wesentliche Impuls für den Innenausbau war die Gründung der Dombauhütte im Jahr 1988. Zum Reformationstag am 31. Oktober 1995 wurde der St. Marien Dom wieder eingeweiht. Besonders ist der architektonisch gelungene Einbau des Gemeindezentrums in die Westhälfte des historischen Baukörpers. Transparent und licht lassen große Glaswände jederzeit einen Blick in das Kirchenschiff zu und verbinden so einzigartig die Zeugnisse der Vergangenheit mit den Erfordernissen der Moderne, ohne die Wunden der Geschichte zu überdecken. Historisch wertvoll ist das 1517 von Bischof Dietrich von Bülow gestiftete Sakramentenhaus, das die Kriegseinwirkungen eingemauert überstand. Aus der gleichen Zeit stammt das künstlerisch herausragende Epitaph für den 1523 gestorbenen Bischof Dietrich von Bülow. Zehn Jahre nach Wiedereinweihung des Doms wurde auch die große Orgel geweiht. Sie erklang zuvor in der Leipziger Thomaskirche. 

Seit 2013 trägt Fürstenwalde den Namenszusatz „Domstadt“.

 

Link Evangelische Kirchengemeinde

 

Innenansicht heute (Bild: Seenland Oder-Spree e.V.)

Rund um den Dom

 

Bischofssitz, Domgemeinde, staatliche Verwaltung und Brauereien – unterschiedlichste Nutzungen waren rund um den Dom über Jahrhunderte auf engem Raum vereint.
Bishop’s see, cathedral parish, government administration and breweries – various activities were unified in a close space around the cathedral.

Domumfeld (Karte: Stadt Fürstenwalde/Spree)

Das Areal um den St. Marien Dom gehört zu den ältesten und historisch bedeutsamsten der Stadt. Es umfasst den Dom, das Bischofsschloss und die angrenzenden Straßen. Im Jahr 1385 verlegten die Bischöfe von Lebus ihren Sitz nach Fürstenwalde. Damit wurde die Stadtpfarrkirche zur Bischofskirche erhoben.

Nachdem diese durch die Hussiten zerstört wurde, begann 1446 der Neubau des Doms, auch als Zeichen von Macht und Stärke. Ihre Wohn- und Arbeitsräume richteten die Bischöfe in der Burg ein, die Mitte des 14. Jahrhunderts erbaut worden war und ab 1466 erweitert wurde. 

1598 ging der Kirchenbesitz an das Land und wurde nun vom Domänenamt mit Sitz im Bischofsschloss verwaltet. Weite Teile des Gebäudekomplexes verfielen, andere wurden als Werkstatt, Lager und Verwaltungssitz bis ins 20. Jahrhundert genutzt.

Dom und Bischofsschloss (Bild: Museum Fürstenwalde)
Patzenhofer Brauerei, um 1910 (Bild: Museum Fürstenwalde)

Schon zu Zeiten der Lebuser Bischöfe wurde in der Burg Bier gebraut. Nach Auflösung des Domänenamts 1823 wurden 1858 Teile des Bischofsschlosses an Braueigner Jacobs verkauft, dessen Brauerei (später als „Patzenhofer“) bis in die 1920er Jahre weitergeführt wurde. Die erhaltenen Gebäudeteile der Brauerei werden heute von der Kulturfabrik genutzt. 

Direkt daneben befindet sich das älteste erhaltene Schulgebäude der Stadt, das heute das Museum beherbergt. 

Nördlich des Doms siedelte sich Mitte des 19. Jahrhunderts die Zimmermannsche Brauerei an (später Tivoli bzw. Schultheiss). Der Bau fand auf historischem Gemäuer statt, da hier im Mittelalter das Kapitelhaus stand. Im Jahr 2000 wurde der Domgarten gestaltet und später um den Gesteinsgarten des Museums ergänzt. 2019 wurden die Grundmauern des Kapitelhauses wieder sichtbar gemacht.

Kulturfabrik und Museum (Bild: Annika Krahn)

In der Nähe

 

Museum Museum Fürstenwalde (120 m)

Anschrift Domplatz 7

Link Homepage

 

Bühne Kulturfabrik (120 m)

Anschrift Domplatz 7

Link Homepage

 

Bibliothek Stadtbibliothek (120 m)

Anschrift Domplatz 7

Link Homepage

 

Galerie Domgalerie (50 m)

Anschrift Domplatz 3

Link Homepage

 

Einkaufen Rathaus-Center (40 m)

 

Park Domgarten (110 m)

Rundgänge 1 und 2

 

An dieser Stelle überlagern sich beide Rundgänge.

 

Das nächste Ziel im Uhrzeigersinn ist die Tafel zur Brautradition. Gehen Sie hierzu den Domplatz rechts am Dom vorbei Richtung Domgalerie und hinter dieser in die Inspektorgasse. Am Ende biegen Sie nach rechts und gehen bis zur Mühlenstraße. Auf der gegenüberliegenden Seite kommen Sie zur Informationstafel.

 

In die andere Richtung gehen Sie die Domstraße hinein. Auf der linken Seite finden Sie Informationen zum Bürgerhaus an der Ecke zur Mühlenstraße.

 

Weitere Ziele

 

Info Kulturfabrik (90 m)

Info Domschule (Museum) (90 m)

Info Leuchtturm/Taubenhaus (Museumshof) (100 m)

 

Folgen Sie den Rundgängen im Uhrzeigersinn, gehen dann aber an der Inspektorgasse weiter geradeaus. Die Gebäude befinden sich rechterhand.

 

Info Kapitelhaus (60 m)

 

Um zu den Resten des früheren Kapitelhauses zu gelangen, gehen Sie links am Dom vorbei.