Goetheplatz
Die Stadtmauer mit dem Bullenturm und davor Grünflächen – am Goetheplatz ist der Aufbau der mittelalterlichen Stadtbefestigung noch erkennbar.
Town wall with “Bull tower” and green areas – on Goethe square the structure of the medieval fortification is still recognizable.
Stadtbefestigung
Die Fürstenwalder Bürgerschaft hatte vermutlich Ende des 13. Jahrhunderts eine erste Stadtbefestigung angelegt. Die ältesten heute sichtbaren Mauerreste stammen aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Sie sind auch die ältesten erhaltenen Bauwerke der Stadt und stehen unter Denkmalschutz. An der spreezugewandten Seite wurde die Stadtmauer wahrscheinlich erst in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts errichtet. Bis dahin fühlte man sich offenbar durch den Fluss ausreichend geschützt.
Die Fürstenwalder Stadtmauer war ca. 4 bis 6 m hoch und durchschnittlich 1,20 m dick. Etwa alle 35 m befand sich ein sogenanntes Weichhaus – eine zur Stadt hin offene Ausbuchtung der Mauer. Vor der Stadtmauer lagen ein von der Spree gespeister Graben und ein Wall. Deren Verlauf markiert heute der blau gepflasterte Weg.
Das Gelände am heutigen Goetheplatz wurde zusätzlich von einem vorgeschobenen Posten bewacht. Der sogenannte Landreuther hatte hier auch seinen Wohnsitz.
Bullenturm
Der Bullenturm ist das markanteste und am besten erhaltene Stück der historischen Fürstenwalder Stadtbefestigung. Ursprünglich war der Turm nur ein aus Feldsteinen gebautes Weichhaus. Bald nach 1400 wurde dieses zu einem Turm mit Wehrgang aus Backsteinen ausgebaut. Von den Stadttoren abgesehen, war er der einzige Wehrturm Fürstenwaldes. Wohl Ende des 15. Jahrhunderts wurde er zu seiner heutigen Höhe aufgestockt. Dabei erhielt er auch den Zinnenkranz und den gemauerten Kegelhelm.
Vor dem Turm lagen die Magistratsmeierei und die sogenannten Bullenwiesen. Von diesen leitet sich der Name des Turmes ab. Vom Bullenturm stammt die älteste erhaltene Wetterfahne der Stadt. Sie stammt aus dem Jahre 1619 und ist im Museum ausgestellt. Ab 1817 diente der Turm als Pulverlager des Fürstenwalder Ulanenregiments. Doch bereits 1826 wurde das explosive Lagergut wieder entfernt, da das hohe Bauwerk keinen Blitzschutz besaß.
Ein Platz mit Geschichte
Der Goetheplatz befindet sich zwischen den ältesten Siedlungsresten Fürstenwaldes – heute noch ablesbar an der Straßenbezeichnung „Altstadt“ – und der später entstandenen mittelalterlichen Stadt. Über den Platz wurde einst das Vieh zur Weide getrieben – die stählernen Skulpturen sollen daran erinnern.
Ab den 1720er Jahren befand sich hier der Schützenplatz, der auch für Rummel und Jahrmärkte genutzt wurde. Später wurden hier auch Seile gespannt. Im Jahr 1892 wurde am Alten Schützenplatz – so die damalige Bezeichnung – das Lazarushaus als erstes Haus der Samariteranstalten gebaut. Es war zunächst Kindergarten, später Krankenhaus und beherbergte bis Ende des 20. Jahrhunderts die städtische Bibliothek. Das benachbarte Elektrizitätswerk entstand im Jahr 1908 und ist heute eine Schule.
In den 1950er Jahren erhielt der Platz zur Tilgung militaristischer Straßennamen seine heutige Bezeichnung nach dem Dichter und Naturforscher Johann Wolfgang von Goethe.
In der Nähe
Rathausstraße (230 m)
Spielplatz Goetheplatz (110 m)
Weitere Ziele
Spreepromenade (320 m)
Den Anfang der Promenade entlang der Spree erreichen Sie, wenn Sie am Spielplatz und an der Bullenwiese vorbeigehen.
Rundgang 1
Wenn Sie dem Rundgang im Uhrzeigersinn folgen wollen, gehen Sie am Bullenturm vorbei zur Eisenbahnstraße und dort nach links. Es folgt der Stern als markante Kreuzung im Zentrum.
In Gegenrichtung ist das schmalste Haus das nächste Ziel. Um dorthin zu gelangen, gehen Sie am Spielplatz die Treppe hinauf und dann geradeaus. Das Gebäude befindet sich hinter der Eisenbahnstraße auf der rechten Seite.
Da der Weg nicht barrierefrei ist, gibt es eine barrierefreie Alternative. Gehen Sie dazu immer geradeaus und am Spreeufer nach links. Folgen Sie der Eisenbahnstraße nach links - hier kommen Sie auch am Niederlagetor vorbei. An der Tuchmacherstraße biegen Sie rechts ab.