Goetheplatz

Bullenturm, Stadtmauer, Grünflächen – hier am Goetheplatz ist der Aufbau der mittelalterlichen Stadtbefestigung noch erkennbar.
“Bull Tower”, town wall, green areas – here on Goethe square the structure of the medievalfortification is still recognizable.

 

Lazarushaus

 

Lazarus und Goethe

 

Der Goetheplatz befindet sich zwischen den ältesten Siedlungsresten Fürstenwaldes, heute noch ablesbar am Straßennamen Altstadt, und der später entstandenen mittelalterlichen Stadt. Über den Platz wurde das Vieh zur Weide an die Spree getrieben. Daran erinnern die stählernen Skulpturen. Später war hier ab 1720 der Schützenplatz, der auch für Rummel und Jahrmärkte diente. Seiler nutzten das Areal zum Spannen ihrer langen Seile. 1892 wurde am Alten Schützenplatz, so die damalige Bezeichnung, das Lazarushaus als erstes Gebäude der späteren Samariteranstalten gebaut. Es diente zunächst als Kindergarten. Das benachbarte Elektrizitätswerk wurde 1908 gebaut. In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts erhielt der Platz seinen heutigen Namen: Goetheplatz. Von 1991 bis 2001 war im ehemaligen Lazarushaus die Städtische Bibliothek untergebracht.

 

Bullenturm

 

Bullenturm

 

Der Bullenturm – ist das markanteste und am besten erhaltene Stück der Fürstenwalder Stadtmauer. Ursprünglich war der Bullenturm ein halbrundes Weichhaus aus Feldstein. Bald nach 1400 wurde er zu einem Turm aus Backsteinen mit Wehrgang ausgebaut. Er war, sieht man von den Stadttoren ab, der einzige Wehrturm Fürstenwaldes. Wohl Ende des 15. Jahrhunderts wurde er auf seine heutige Höhe aufgestockt.
Dabei erhielt er auch den Zinnenkranz und den gemauerten Kegelhelm. Vor dem Bullenturm lagen die Magistratsmeierei und die sogenannten Bullenwiesen.
Daraus erklärt sich auch der Name Bullenturm. Vom Bullenturm stammt die älteste erhaltene Wetterfahne der Stadt aus dem Jahr 1619. Ab 1817 diente der Turm als Pulverlager des Fürstenwalder Ulanenregiments. Doch schon 1826 wurde das explosive Lagergut wieder entfernt, weil das hohe Bauwerk keinen Blitzableiter besaß.

 

Landreuther

 

Landreuther

 

Stadtbefestigung – Fürstenwalder Bürger hatten wahrscheinlich schon Ende des 13. Jahrhunderts eine Stadtbefestigung angelegt. Die heute sichtbaren Mauerreste stammen aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Sie sind damit die ältesten Bauwerke der Stadt und stehen unter Denkmalschutz. Die Stadtmauer war 4 bis 6 Meter hoch und durchschnittlich 1,20 Meter dick. Etwa alle 35 Meter stand ein sogenanntes Weichhaus, eine rechteckige Ausbuchtung der Mauer, die zur Stadtseite hin offen war. Vor der Mauer waren ein mit Spreewasser gespeister Graben und ein Wall angelegt. Den Verlauf markiert heute der blau gepflasterte Weg. Das Gelände am heutigen Goetheplatz wurde zusätzlich von einem Landreuther, einem vorgeschobenen Posten, bewacht, der hier wohnte. An der der Spree zugewandten Seite wurde die Stadtmauer wahrscheinlich erst in der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts errichtet. Bis dahin fühlte man sich durch die Spree ausreichend gesichert.