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Kabelwerksiedlung

Gleichzeitig mit der Errichtung des Kabelwerkes am Tränkeweg entstand die Siedlung als Wohnquartier für die Belegschaft.

The Kabelwerksiedlung (cable factory estate) was built for the factory workers with different building sizes and types.

Siedlung der Deutschen Kabelwerke (Karte: Landkreis Oder-Spree, Kreisarchiv)

Verbunden mit dem Bau des Werkes II der Deutschen Kabelwerke in Ketschendorf entstand Wohnraum für die Belegschaft. Dieser wurde durch den Bau der Kabelwerksiedlung im Dreieck zwischen Langewahler Straße und Bahnhofstraße geschaffen. Von 1922 bis 1924 entstanden unterschiedliche Gebäudetypen: So gab es Doppel- und Reihenhäuser unterschiedlicher Größen. Die Gebäude waren für damalige Ketschendorfer Verhältnisse modern ausgestattet. Den Bewohnern wurde auf ihren Grundstücken die Möglichkeit zur Selbstversorgung gegeben. Im Werk gab es eine Kantine und auf dem Werksgelände am Heuweg einen Sportplatz. Ein Teil der Gebäude wurde nach dem Zweiten Weltkrieg bis zu deren Abzug von der Westgruppe der Sowjetarmee genutzt. Bis heute sind die meisten Gebäude der Kabelwerksiedlung erhalten geblieben.

Siegfried Hirschmann

 

Siegfried Hirschmann gründete die Deutschen Kabelwerke. Von den Nazis enteignet, musste er fliehen und starb im Exil.

Siegfried Hirschmann, founder of Deutsche Kabelwerke (German cable factory), was expropriated by the nazi regime. He fled to Guatemala and died in 1942.

Siegfried Hirschmann (Bild: Tobias Hirschmann)

Siegfried Hirschmann wurde am 16. Dezember 1863 im bayerischen Ansbach geboren. Der Unternehmer und Industriepionier gründete 1896 in Berlin die Deutschen Kabelwerke, die 1924 zur Erweiterung ihrer Produktionskapazitäten ein neues Werk am Ketschendorfer Tränkeweg eröffneten. Bis 1927 entstand entlang der Spree ein moderner Industriebetrieb, in dessen Kontiniuität auch das Reifenwerk fällt. 

Die jüdische Familie Hirschmann wurde nach der Machtergreifung der Nazis aus dem Unternehmen gedrängt und 1935 im Zuge der „Arisierung“ gezwungen, ihre Unternehmensanteile weit unter Wert zu verkaufen. Kurz vor Kriegsbeginn 1939 kann Siegfried Hirschmann als gebrochener Mann mit seiner Frau Frieda nach Guatemala ausreisen, wohin sich schon ihr Sohn mit seiner Familie gerettet hatte. Dort stirbt Siegfried Hirschmann am 8. März 1942.

Die rote Tafel wurde am 16. Dezember 2018, dem 155. Geburtstag von Siegfried Hirschmann, durch dessen Enkel Tobias Hirschmann gemeinsam mit Bürgermeister Matthias Rudolph feierlich eingeweiht.

Einweihung der Tafel am 16.12.2018 (Bild: Stadt Fürstenwalde/Spree)

In der Nähe

 

Zug Fürstenwalde (Spree) Süd (120 m)

Bus Bahnhof Süd (30 m)

Link VBB-Fahrplanauskunft

 

Schule Spree-Campus (270 m)

Anschrift Beeskower Chaussee 10-12

 

Schule Gerhard-Goßmann-Grundschule (230 m)

Anschrift Siegfried-Hirschmann-Straße 4

Link Homepage

 

Apotheke Galenus-Apotheke (60 m)

Anschrift Bahnhofstraße 22 A

Weitere Ziele

 

Info Gerhard-Goßmann-Schule (230 m)

 

Wenn Sie zur Schule wollen, folgen Sie einfach der Siegfried-Hirschmann-Straße. Hinter dem Einkaufszentrum liegt sie dann auf der rechten Seite.

 

Info Internierungslager Ketschendorf (380 m)

 

Zum ehemaligen sowjetischen Speziallager Nr. 5 kommen Sie, indem Sie den Geh- und Radweg über die Gleise nehmen. Folgen Sie der Beeskower Chaussee bis zur Straße der Einheit. Dort biegen Sie ab und erreichen nach etwa 50 m die Informationstafel.