Altes Rathaus
Seit über 500 Jahren ist dieses Haus das Zentrum des politischen Lebens der Stadt und prägt den Marktplatz.
For over 500 years this house has been the centre of the political life in town and characterises the market place.
Spätgotik
Das Alte Rathaus ist eines der ältesten Gebäude der Stadt Fürstenwalde/Spree. Das denkmalgeschützte Haus wurde Anfang des 16. Jahrhunderts erbaut. Auch wenn andernorts zu dieser Zeit die Renaissance ihre Blüte erreichte, handelt es sich bei diesem zweigeschossigen Gebäude noch um einen spätgotischen Rechteckbau aus Feldstein mit verputzen Backsteineinfassungen. Bemerkenswert sind die Zwillingsfenster mit den sogenannten Vorhangbögen.
Die Westseite wird dominiert von einem stattlichen Rippenziergiebel, die Ostseite vom Turm und der sterngewölbten Gerichtslaube. Diese ist datiert auf das Jahr 1511 und war früher nach drei Seiten hin geöffnet. Gericht wurde zu dieser Zeit – nach alter Tradition – unter freiem Himmel gehalten, damit der eventuell notwendige göttliche Zorn Meineidige direkt treffen konnte.
Baugeschichte
Im Jahr 1624 wurde der Turm als Schmuckelement und zu Repräsentationszwecken angebaut. Zwischen 1806 und 1810 sowie zwischen 1905 und 1907 erfolgten umfassende, dringend erforderliche Renovierungs- und Rekonstruktionsarbeiten. Aufgrund des Platzbedarfs wurde 1937 das benachbarte, stadtbildprägende Hotel „Deutsches Haus“ abgerissen und durch ein, im Obergeschoss mit dem Altbau verbundenes Neues Rathaus ersetzt. Dieses Gebäude wurde im April 1945 völlig zerstört.
Auch das Alte Rathaus erlitt erhebliche Schäden. Auch um Platz für die neue „sozialistische“ Stadt zu schaffen, wurde sein gänzlicher Abriss diskutiert. Eine Gruppe Fürstenwalder Bürgerinnen und Bürger konnte dies verhindern: Stattdessen wurde das Alte Rathaus 1955 unter Denkmalschutz gestellt und ab 1961 behutsam wieder aufgebaut. 1982 erhielt der Turm seine markante Spitze.
Sitzungssaal
Bis ins 19. Jahrhundert gab es im Rathaus nur den Sitzungssaal, ein Zimmer für Ortstermine und das Archiv. Erdgeschoss und Keller waren Wirtschaftstrakt mit Ratswaage und Ratskellerei.
Mit der Stadtordnung von 1805 wurden Kommunal- und Gerichtsbehörden voneinander getrennt. Weil letztere aus dem Rathaus auszogen, konnte in den oberen Räumen ein Polizeigefängnis eingerichtet werden. Ende des 19. Jahrhunderts hatten sich die Städtische Sparkasse, eine Korbmacherei und diverse Kramläden eingemietet.
In den Jahren 2011 bis 2014 wurde das Alte Rathaus grundlegend saniert: In den Turm wurde ein Aufzug eingebaut, im Festsaal wurden störende Stützpfeiler beseitigt und die Gerichtslaube wurde verglast.
Aktuelle Nutzung
Heute beherbergt das Alte Rathaus das Trauzimmer, den Festsaal, der für Veranstaltungen wie Konzerte, Sitzungen und Versammlungen genutzt wird, eine Kunstgalerie sowie in den eindrucksvollen Kellergewölben eine Dependance des Städtischen Museums zur Brauereigeschichte und eine Schaubrauerei, die dort das „Fürstenwalder Rathausbräu“ produziert, ausschenkt und verkauft.
Kunstgalerie
Brauereimuseum
In der Nähe
Rathaus (60 m)
Am Markt 4
Rathaus-Center (20 m)
Fürstengalerie (40 m)
Rathaus-Apotheke (20 m)
Am Markt 6
Rundgänge 1 und 2
An dieser Stelle überlagern sich beide Rundgänge.
Das nächste Ziel im Uhrzeigersinn erreichen Sie, wenn Sie den Marktplatz an der Seite des Alten Rathauses verlassen und unmittelbar nach links in die Domstraße gehen. Auf der gegenüberliegenden Seite finden Sie ein Bürgerhaus als ein Rest der historischen Bebauung.
Das nächste Ziel entgegen des Uhrzeigersinns befindet sich vor dem Neuen Rathaus am anderen Ende des Marktplatzes. Dort erhalten Sie Informationen zu den Fürstenwalder Partnerstädten.
