Waldfrieden
Ab 1900 stand an der Steinhöfeler Chaussee „Waldfrieden“, eine Heilanstalt für Alkoholkranke. 1935 folgte die Flugplatzkaserne. 2004/05 wurde das Areal renaturiert.
From 1900 the area on Steinhöfeler Chaussee was location of „Waldfrieden“, a sanatorium for alcoholics. In 1935 followed by airfield barracks. 2004/05 it was reconquered by nature.
Im Jahr 1899 erwarb der Berliner Verein „Gegen den Missbrauch geistiger Getränke“ nordöstlich von Fürstenwalde rund 43 Hektar Land, um eine Trinkerheilanstalt zu errichten. Diese wurde 1900 gegründet und erhielt den Namen „Waldfrieden“.
Auf dem parkähnlichen Gelände entstanden Gebäude mit Krankenzimmern und Personalwohnungen sowie ein „therapeutischer Bauernhof“. Nach wirtschaftlich schwierigen Anfangsjahren wurde die Einrichtung zu einer Spezialanstalt für Alkoholkranke ausgebaut, die unter psychiatrischer Leitung stand.
Bis nach dem Zweiten Weltkrieg gab es an der 1911 eröffneten Oderbruchbahn sogar eine eigenen Haltepunkt „Waldfrieden“.
Als ab 1935 nördlich der Steinhöfeler Chaussee für die Luftwaffe der Wehrmacht ein Flugplatz gebaut wurde, errichtete man die zugehörige Flugplatzkaserne auf dem Gelände der Heilanstalt. Es entstanden Unterkünfte für Soldaten und Offiziere, ein Krankenrevier, ein Sportplatz sowie Garagen und Lagerhallen.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurden Flugplatz und Kaserne von der Sowjetarmee besetzt, die hier ihre Landstreitkräfte stationierte und das Gelände durch weitläufige Lager- und Garagenkomplexe erweiterte.
In einem Geschäft direkt an der Chaussee, dem „Café Drushba“ (dt. „Café Freundschaft“), konnte auch die deutsche Zivilbevölkerung Lebensmittel und Getränke aus der Sowjetunion kaufen. Hiervon wurde gern Gebrauch gemacht, da es hier Waren gab, die es sonst nicht zu kaufen gab.
Nach dem Abzug der Truppen übernahm das Land Brandenburg den größten Teil der ehemaligen sowjetischen Militärflächen und gründete für deren Verwaltung und Verwertung die Brandenburgische Bodengesellschaft (BBG). Mangels Bedarf für eine zivile Nutzung wurde das Gelände 2004/05 durch die BBG beräumt und renaturiert. Finanziert aus Fördergeldern der EU und aus Ausgleichszahlungen für Bodenversiegelungen bei Straßenbauten erhielt die Natur hier zurück, was ihr einst gehörte: Waldfrieden.
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